Geschichte des Ballonfahrens
Von den Anfängen der Heissluftballon-Fahrten
Nachdem der Mensch über Jahrhunderte hinweg sich bemüht hatte dem Geheimnis des Fluges und Abhebens von der Erde, auf die Spur zu kommen, hoben die ersten beiden Flugapparate mit einem Abstand von nur wenigen Tagen vom Boden ab - und beide in Frankreich.
Bereits im Juni 1783 stieg vor vielen Zuschauern der erste Ballon der Gebrüder Montgolfière auf offenem Feuer auf. Dieser erste Ballon bestand aus Papier (die Gebrüder waren Papierhersteller) und aus leichtem Stoff.
Nach weiteren Probeaufstiegen ohne Passagiere folgten zuerst Aufstiege mit Tieren und schliesslich mit Menschen. Dies geschah am 21.November 1783. Der junge Physiker Jean-François Pilâtre und der Heeresmajor Marquis François d'Arlandes stiegen mit einem Gefährt der Brüder Montgolfier in die Luft.
Die Fahrt dauerte 25 Minuten, war vergleichsweise kurz und erreichte kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit. Die beiden Ballonfahrer mussten ihr Feuer ständig mit Stroh und Schafwolle füttern und dabei auch noch die Schwelbrände in Papier und Seide löschen, die durch Funkenstieben verursacht wurden. Nur 25 Minuten, doch es war die erste freie bemannte Ballonfahrt.
Am 1.Dezember 1783 fand eine zweite bemannte Fahrt statt, durch J.A.C. Charles, doch die Charlière war ein Gasballon mit einer Wasserstoffüllung. Über eine Distanz von 43 Kilometer, einer Höhe von ca. 250 Meter über Grund, dauerte die Fahrt ca. zweieinhalb Stunden. Am gleichen Tag erreichte er bei einer weiteren Fahrt eine Höhe von 2770 Meter über Grund.
Die Wiederentdeckung des Heissluftballons
Das goldene Zeitalter der Ballonfahrten endete abrupt im Jahre 1939 als der zweite Weltkrieg begann. Ironischerweise war es aber wieder der "Kalte Krieg" der den technologischen Anstoss für die Renaissance der Heissluftballone lieferte.
Ed Yost, ein junger Amerikaner arbeitete für eine Firma, die versuchte mit Ballonen Propagandamaterial hinter den eisernen Vorhang zu senden. Ed Yost experementierte dabei nicht nur mit Wasserstoff-Ballonen, sondern auch mit Hüllen, die er mit Lötlampen aufheizte. 1953 hob sich ein erster, mit einer Lötlampe betriebener Heissluftballon, 225 Kubikmeter gross, von der Erde ab. 2 Kilogramm war seine Nutzlast.
Die Weiterentwicklungen erlaubten es Yost, 1956 mit drei Freunden zusammen die Firma Raven zu gründen. Deren erklärtes Ziel war es, bemannte Heissluftballone weiter zu entwickeln. Am 10. Oktober 1960 startete bei Bruning in Nebraska ein bemannter Heissluftballon mit 850 Kubikmeter Fassungsvermögen und 12 Meter Durchmesser. Die Brenner liefen mit Propangas.
Damit war eine neue Generation von Heissluftballonen geboren.
(Quelle: Stehplatz am Himmel; Pietsch-Verlag)